Mein Werdegang

Forschung. Entwicklung. Praxis.

Schon während meines Maschinenbaustudiums an der RWTH Aachen beschäftigte ich mich als studentische Hilfskraft mit der Werkstoffkunde. Darauf aufbauend promovierte ich nach meinem Studium am Lehr- und Forschungsgebiet Werkstoffwissenschaften der RWTH Aachen im Bereich Löttechnologie bei Prof. Dr. techn. Erich Lugscheider. Hier führte ich u. a. verschiedene Forschungsprojekte zum Breitspaltlöten, Beschichten durch Löten und zur Lotentwicklung durch und bearbeitete Industrieprojekte zum induktiven Löten, Vakuumlöten und Schutzgaslöten. Zusätzlich leitete ich ab 1994 die Gruppe Löttechnologie.

1996 wechselte ich nach erfolgreicher Promotion zur Degussa AG nach Hanau, in die Anwendungstechnik des Arbeitsgebietes Löttechnik. Ich beriet Anwender zu allen löttechnischen Fragen, insbesondere im Bereich Hart- und Hochtemperaturlöten, führte Schulungen durch und entwickelte, bearbeitete und implementierte im Rahmen gemeinsamer Kundenprojekte neue Lötprozesse und -verfahren. Neben der Leitung der Anwendungstechnik kamen ab 2001 das Qualitätsmanagement sowie die Entwicklungsabteilung der Löttechnik dazu.

Besondere Highlights waren in dieser Zeit die Entwicklung verschiedener Lotpastensysteme für das Vakuum- und Schutzgaslöten mit Nickel- und Kupferbasisloten, die Mitarbeit bei Produktionsaufbau und -einführung des CuproBraze-Hartlötprozesses für die Herstellung von Kupfer-Messing-Kühlern sowie vielfältige kundenbezogene Projekte für die Werkzeugindustrie, Kälte-Klima-Technik, Automotive und Elektrische Industrie. Dabei wurden Lösungen für unterschiedliche Grundwerkstoffe wie Stähle, Kupfer, Aluminium, Nickel, Hartmetalle, Keramiken, Gläser usw. realisiert.

Das Arbeitsgebiet Löttechnik der Degussa AG wurde ab 2001 unter dem Namen BrazeTec weitergeführt und, wie der gesamte Edelmetallbereich der Degussa AG, im Jahre 2003 an die Umicore AG verkauft. Ab 2006 war ich für Umicore in China, zuerst als Technischer Leiter und ab 2008 als geschäftsverantwortlicher Leiter für zwei Werke zur Herstellung von Lot- und Kontaktwerkstoffen. Neben der Realisierung von Investitionsprojekten und Weiterentwicklung aller innerbetrieblichen Abläufe stand die anwendungstechnische Kundenberatung weiterhin im Fokus meiner Arbeiten.

2010 übernahm ich die Leitung des gesamten Arbeitsgebietes BrazeTec der Umicore weltweit und entwickelte es technisch und kaufmännisch weiter. Hierzu gehörten eine Vielzahl erfolgreich realisierter Kundenprojekte – von der Produkt- und Prozessentwicklung bis zur Serienfertigung beim Kunden. Außerdem entwickelten wir in dieser Zeit neuartige Lotlegierungen, die in allen Industriesektoren eingesetzt werden können und den Kunden erhebliche Kostenvorteile bieten.

Darüber hinaus bin ich seit vielen Jahren Mitglied im Fachausschuss „Löten“ der Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren e. V. des DVS. Seit über 10 Jahren leite ich als Vorsitzender die Fachgesellschaft Löten im DVS und habe als Chairman bis Ende 2020 das ISO-Normungskomitee ISO/TC 44/SC13 „Brazing Materials and Processes“, das sich mit der weltweiten Normung von Hartloten und Hartlötprozessen beschäftigt, geleitet.

Heute berate ich unabhängig und neutral Kunden aus den verschiedensten Industriebereichen und stelle mit „SCHMOOR brazing“ meine Expertise aus über 30 Jahren Praxis und Forschung in der Löttechnik zur Verfügung.